Mitzi N. Nober
Mitzi N. Nober setzt sich in ihrer exklusiven Abendvorstellung mit allerlei goldflimmernden Szenen auseinander: Dressierte Tiere geben ihre Kunst zum Besten, Messer fliegen durch die Luft und in der Pause werden Erfrischungen gereicht. Zirkusdirektor Schober führt Sie durch den aufwirbelnden Abend, an dem die Schaukelkünstlerin Mitzi als Stargast auftreten soll.
Während sich der Zirkushelfer Franz mit den goldenen Schuhen in die Musikerin Sissi Lobkowitz verliebt, irrt Mitzis Mutter im Kreis herum und ist erst wieder glücklich, als es ihr gelingt, einen Funken lebendiger Wahrheit mitten aus der Luft zu greifen.
Presse:
Haller Lokalanzeiger, 25.11.2007
Pantomime, Musik & Poesie
Links eine Giraffe aus Legosteinen, rechts die Utensilien einer Musikband, in der Mitte eine Trapezschaukel vor schwarzem Hintergrund - wirksame Zitate eines Zirkuszeltes mit fuß- und barrierefreier erster Reihe. Das Theater "Die Düne" im Haller Lobkowitzhaus erarbeitete mit dem Theaterpädagogischen Zentrum Hall unter der Spielleitung von Aglaja Spitaler-Gründmandl eine Bühnenpoesie mit vier Akteuren - 2 Damen, 2 Herren.
Die Hauptperson Mitzi schlüpft in viele Rollen: dressiertes Tier, Seiltänzerin, Messerwerferin, Schaukelakrobatin - und Frau Nober, ihre ewig nörgelnde Mutter. Zirkusdirektor Schober dressiert nicht nur Tiere, sondern auch Menschen, betreibt augenzwinkernd Werbung für allerlei markenwirksame Produkte, die uns bekannt vorkommen. Sissi Lobkowitz begleitet die Schau mit Charme und vielseitiger Musikbegleitung, während das Faktotum Franzl sich heftig in sie verliebt.
Barbara Wackerle agiert beeindruckend wandlungsfähig als Stargast Mitzi und strapaziert in besonderem Maße die Lachmuskeln der Zuseher in ihrer Rolle als besorgte Mutter Nober. Georg Trenkwalder mimt erfolgreich den extravertierten, prahlerischen Zirkuschef, und Gottfried Moser (Gogo) ist derlliebenswürdige Helfer Franzl, der im Publikum Naschereien verteilt und sich auch heimlich als Akrobat versucht. Ursula Bleyers Mitwirken als Sissi ist ein besonderer Glücksfall, beherrscht sie doch eine Vielzahl von Instrumenten, die jeweils zumindest kurz zum Einsatz kommen.
Ob die vorwiegend gelb-schwarze Ausstattung Zufall oder ironisierende Fingerzeige auf das k.&k.-Österreich darstellen, lässt sich vorerst nicht klären. Aber, was anfangs nur als charmanter, vielleicht surrealer Nonsens erscheint, entpuppt sich als vielseitiges, wohl vom ganzen Ensemble erarbeitetes Varietéstück erster Güte. Erwin Stockingers Bühnengestaltung und Renate Hubers Kostümkreationen sind jedenfalls in ihrer Klarheit geeignet, den Blick auf das Wesentliche zu lenken.
Mit: Ursula Bleyer, Gottfried Moser, Georg Trenkwalder, Barbara Wackerle
Technik: Erwin Stockinger
Kostüme: Renate Huber
Regie: Aglaja Spitaler-Grünmandl
Spielort: Theaterpädagogisches Zentrum Hall